Impulse für ein natürliches Leben
Mein liebes Tagebuch, oder wer auch immer gerade dazu geneigt ist, diese Zeilen hier zu lesen. Bislang habe ich wenig darüber verlauten lassen, wie sich die Pandemie und die damit verbundene Quarantäne für mich anfühlt….
Vermutlich liegt es daran, dass ich aufgrund meines „Wolfes“ schon seit sehr langer Zeit ein sehr zurück gezogenes Leben führe.
Im Grunde genommen ist das auch gar nicht mehr schlimm für mich, zumal ich über die Jahre hinweg gelernt habe, gut mit mir selbst zu können. Ich finde meine Erfüllung in der Natur, in mir selbst und in den wenigen (dafür aber tiefen) Freundschaften, die ich über die vielen schlimmen Jahre hinweg habe retten können. Und die soziale Teilhabe, die Kontakte die ich über das Netz mal hier mal dort pflege, diese reichen aus, um meine Bedürfnisse als „Rudeltier“ angemessen zu befriedigen..
Ja, man könnte also durchaus sagen, was sich für andere zum Teil sehr schwierig gestaltet, stellt für mich kaum mehr ein Problem dar und die zusätzlichen Einschränkungen, die sich aus der Quarantäne heraus ergeben, sitze ich quasi auf einer Po-Backe ab, wie man so schön sagt.
Und dennoch, je näher Weihnachten rückt, desto mehr verspüre auch ich den dringlichen Wunsch, der Spuk möge nun endlich ein Ende haben und der lang ersehnte Impfstoff käme endlich auf den Markt.
Weihnachten, ja es war und ist auch bei uns immer ein Familienfest gewesen. Ein Fixpunkt, an dem sich alle getroffen haben, nicht nur wir als Kernfamilie (also mein Mann, meine Tochter und ich), auch die „erweiterte“ Familie. Also auch meine Eltern, meine Schwiegereltern, mein Bruder mit seiner Lebensgefährtin und meinem Neffen und nicht zu vergessen, natürlich auch meine Schwägerin mit Sohn und Ehegatten….
Nicht, dass immer alles einfach gewesen wäre, das nicht. Wir alle haben unsere Geschichten, haben diese in die Beziehungen zueinander hinein getragen und nicht nur einmal hätte ich mir gewünscht, wir hätten bessere Wege gefunden, um das was uns schmerzt zum Ausdruck bringen zu können.
Und trotzdem, es war und ist Familie , die wir da leben. Es ist MEINE Familie, MEIN Ankerpunkt und ja, ich liebe sie.!!!! Von ganzem Herzen, und jeden Einzelnen von ihnen , auch dann noch wenn ich gerade mal wieder den einen oder anderen unserer kleinen Sippe (mich mit inbegriffen) auf den Mond und wieder zurück schießen könnte….
Ja, und nun neigt sich das Jahr schon dem Ende zu, irgendwann kommt Weihnachten und schweren Herzens sind wir gerade alle dabei anzuerkennen, dass es dieses Jahr wohl kein Familienfest geben wird, denn nichts ist mehr so wie es früher einmal gewesen ist.
Meine Schwiegereltern sind tot, beide in den vergangenen zwei Jahren verstorben und für meine Eltern und mich ist eine Feier in engen geschlossenen Räumen, aus gesundheitlichen Gründen, einfach viel zu gefährlich..
Wie gerne würde ich nun zum Abschluss etwas Positives schreiben, etwas was tröstet. Etwas was MICH tröstet, aber an dieser Stelle gibt es da wohl nichts weiter zu sagen, außer dass es schmerzlich bleibt. Ja, es tut weh zu sehen wie die Zeit an uns vorüber läuft, kostbare Zeit. Zeit die wir noch gemeinsam hätten. Zeit mit meinen Eltern, Zeit mit meinem kranken Vater, einfach gemeinsame Lebenszeit …
Und hieraus lässt er sich dann wohl ableiten, der nächste Wunsch für meine Bucket-List:
Ich wünsche mir (mindestens) noch ein gemeinsames Weihnachtsfest mit meiner Familie, mit meinen Eltern, mit meinem kranken Vater. Ein Fest so wie früher, an dem gemeinsam gelacht , gegessen, gespielt und (wenn es denn unbedingt sein muss) vielleicht auch ein kleines bisschen gestritten wird. Ja, das würde ich mir wünschen. Dafür wäre ich sogar bereit die traditionelle Weihnachtspute in den Ofen zu schieben. Ohne Gemecker, ohne Gezeter, ohne Gemotze. Versprochen!!!! Und das obwohl ich doch schon seit Jahren Vegetarierin bin…. Ja, es wäre wirklich schön!!!!!
Ich versteh dich so gut. Meine Oma, die mir als letzte aus der Familie geblieben ist, habe ich nun das ganze Jahr schon nicht gesehen. Mit ihren nun 87 Jahren will ich auch nichts riskieren.
Ich wünsch uns, das dein Wunsch für alle in Erfüllung geht ❤
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Ja, es tut wirklich weh😞…und mit uns geht es ja ganz vielen Menschen so. Ich hoffe ja immer noch irgendwie auf ein kleines Wunder, darauf, dass der Impfstoff doch noch vor Weihnachten kommt…aber das ist wohl vollkommen illusorisch…Ich wünsche Dir trotzdem einen schönen Tag und schicke Dir liebe Grüße, Daniela 😘😊💚
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Für dich auch, Daniela 🍀
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Ich Danke Dir 😘😊
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Ich wünsche dir, dass sich dieser Wunsch erfüllen wird, liebe Daniela,
und mit ihm weitere Wünsche deiner Liste.
Meine Mutter ist 88 Jahre alt, wir Kinder, ich habe noch eine jüngere Schwester und noch jüngeren Bruder, besuchen sie regelmäßig. Sie sagte, dass sie sonst an Einsamkeit sterben müsste, da sie noch allein in ihrer Wohnung lebt. Wir umarmen uns nicht, weil wir sie nicht gefährden möchten, aber wir sind für sie da. Trotzdem ist es anders als sonst und auch ich wünsche mir, dass wir alle noch einmal ein gemeinsames Weihnachtsfest mit ihr feiern dürfen. Glauben wir daran, dass es klappt!
Liebe Grüße
Regina
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Ich Danke dir, liebe Regina 😘😊..ja, auch mein Bruder und ich kümmern uns trotz alledem um meine Eltern. Im Sommer haben wir gemeinsame Zeit im Garten verbracht und wir telefonieren regelmäßig. Es ist wichtig einen „gesunden“ Mittelweg im Umgang mit dem Virus zu pflegen. Die selbe Unbeschwertheit ist es aber leider trotzdem nicht und ja, lass uns fest daran glauben, dass unser aller Wunsch in Erfüllung gehen wird. Ich wünsche Dir einen schönen Abend💚Liebe Grüße, Daniela 😘😊
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Ich kann dich so gut verstehen… Dieses Jahr ist einfach nur zum Vergessen… Keine Ahnung, wie Weihnachten bei uns verlaufen wird. Ich werde hoffentlich ein paar Tage bei meiner Mutter verbringen können…
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Eigentlich komme auch ich mit all dem ganz gut zurecht. Nach Neles Tod haben wir in den ersten Jahren Weihnachten ohnehin nicht mehr feiern mögen. Es war gewollt und irgendwie verknöchert und zurück blieb viel Traurigkeit. Gottlob konnten wir darüber immer offen reden. Mit den kleinen Enkeln dann lebte die Fröhlichkeit des Augenblicks wieder auf. Mich bekümmert bisweilen, dass ein Teil der Familie so weit weg ist, aber ich gönne ihnen ihr Paradies dort von Herzen. Doch durch Corona konnten sie im Sommer nicht wie geplant kommen und auch wir können auf absehbare Zeit nicht dorthin reisen. Die kleine Keira wird bald zwei Jahre alt und ich habe sie noch nie umarmt. Meist denke ich gelassen darüber, weil es eben so ist. Was ist schon ein Jahr oder zwei? Doch dann kommt z.B. ein Satz meiner Mutter: „Du wirst sie wohl auch nicht mehr wiedersehen.“, oder ich sehe ein Video, wie Emma glückselig um ihr Schaukelpferd herumtanzt, das wir vor über drei Jahren mitbrachten und alle Dämme brechen. Dann tut es so weh, dass ich es kaum auszuhalten vermag. Zwar bin ich dann schnell wieder auf cool und Akzeptanz-Level, doch ich muss mir eingestehen, dass oft nur viel Selbstbeherrschung dafür sorgt, dass der Schmerz nicht an die Oberfläche kommt.
Ja, einmal wieder gemeinsam feiern als Familie in ganz großer Runde, das wäre wirklich schön und ich wünsche es mir auch sehr.
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Wie sehr mich diese Zeilen gerade berührt haben. Ja, ich kann Dich gut verstehen, liebe Caro. Meine Tochter ist ja erst vor kurzer Zeit hier ausgezogen und obwohl ich froh und dankbar bin, dass sie den Absprung in ein eigenes, freies Leben ( trotz kranker Mutter) geschafft hat, hat es zunächst ganz schön weh getan. Allein schon die Vorstellung , es wäre mir nicht mehr möglich sie zu sehen, lässt mich Deinen Schmerz zumindest erahnen. Und ja….ich kann es nur bestätigen, auch mich kostet es oftmals sehr viel Selbstbeherrschung , die Dinge so zu akzeptieren wie sie sind…es ist ja einfach auch alles andere als eine leichte Übung…ja, lass uns den Wunsch nach schönen, unbeschwerten Stunden mit unseren Lieben nicht aus den Augen verlieren. Ich wünsche uns allen ganz viele davon.Hab einen schönen Abend und fühl Dich herzlich gegrüßt, Daniela 😘😊💚
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Auf irgendeine Art ist diese Zeit für jeden Einzelnen schwer und nur schwer zu verkraften.
Ich wünschte mir, es gäbe schon einen Schnelltest für alle. Dann wartest du halt 15 Minuten oder 30 und kannst dann unbesorgt deine geliebten Menschen umarmen.
Ich umarme meine Tochter trotz allem, wenn ich sie leider viel zu selten sehe, und sie mich und wir hoffen, dass es gut geht.
Weder sie noch ich gehen ansonsten ein Risiko ein. Wir halten uns an die Regeln und meiden Menschenansammlungen und so weiter.
Was ist das bloß für eine schreckliche Zeit.
Ich wünsche dir alles Liebe und Gute, und dass deine Wünsche in Erfüllung gehen.
Liebe Grüße
Brigitte
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Ja, liebe Brigitte…so einen Schnelltest würde ich mir auch wünschen. Erst heute hatten wir es davon. Meine Tochter war in Berlin und hatte nun Sorge den Virus mitgebracht zu haben. In Berlin herrscht ja ein höheres Risiko als hier bei uns in unserer ländlichen Gegend. Wir haben lange hin und her überlegt wie wir nun damit umgehen und beschlossen, dass wir nichts am Umgang miteinander verändern werden. Umarmungen sind aufgrund meiner Erkrankung leider nicht möglich, aber den Kontakt werde ich mir nicht nehmen lassen. Ich wünsche Dir viele schöne Stunden mit Deiner Tochter und schicke Dir liebe Grüße, Daniela 😘😊💙
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