Impulse für ein natürliches Leben
Soviel also zum Thema „Auszeit „von Kontrolluntersuchungen. Die letzten beiden Blutbilder belehren mich eines Besseren. Es ist wie immer, der „Wolf“ spielt einfach in seiner eigenen Liga.
Ich halte die Ergebnisse der neuesten Blutuntersuchung in der Hand. Meine Lymphozyten haben wieder einmal Tiefstand erreicht, zudem tauchen atypische Lymphozyten und Kernschatten auf. Ich bin es in der Zwischenzeit gewohnt meine Laborbögen mit Argusaugen anzuschauen. Also : “ Was zum Teufel ist das nun wieder!!!“
Es folgt ein Anruf beim Hausarzt, der weiß in der Zwischenzeit dass niedrige Lymphozyten nichts Gutes bei mir verheißen und dass sie vor allen Dingen NICHT durch Medikamente induziert sind. Kernschatten, atypische Lymphos? Infekt? Krankheitsaktivität? Leukämie? Heiteres Rätselraten…wieder einmal wissen wir nicht was los ist. Mein Hausarzt will im Labor anrufen. Unser Gespräch läuft gut, unser Vertrauen zueinander ist über die Jahre sehr gewachsen, wir können in der Zwischenzeit gut miteinander reden. Noch bin ich (und er wohl auch) vollkommen entspannt. Nach unserem Telefonat wende ich mich noch relativ mühelos wieder meinem Alltag zu.
Ein paar Stunden später klingelt erneut das Telefon, in der Zwischenzeit bin vom erledigen meine Alltagsgeschäfte schon ziemlich erledigt. Noch ein Telefonat? Eigentlich bin ich schon viel zu müde und zu unkonzentriert. Aber auf dem Display kann ich die Nummer meines Hausarztes erkennen. Also wieder einmal Zähne zusammen beißen und durch. Eigentlich hatte ich Lymphozyten und Co bereits wieder aus meinem Bewusstsein verdrängt und genau genommen hätte ich es (zumindest vor dem Wochenende) auch gerne dabei belassen. Aber ich weiß es sehr zu schätzen, dass mein Hausarzt so zuverlässig hinter mir steht und trotz seiner immensen Belastung so zeitnah reagiert. Also überwinde ich mich und nehme den Anruf entgegen.
Mein Hausarzt gibt Entwarnung. Er hat bereits jemanden im Labor erreicht und die Dame dort meinte, dass die atypischen Lymphos vermutlich auf einen Infekt zurück zuführen sind…Ohne genaueren Hintergrund? Ohne Vorgeschichte und ohne Informationen hinsichtlich meines Befindens zu haben? Mein Hausarzt ist etwas beruhigt, ich bleibe skeptisch. Wir vereinbaren eine weitere Kontrolle in der kommenden Woche.
Ja, nun ist sie also dahin. Meine entspannte und zuversichtliche Haltung ist erstmal der Erschöpfung gewichen. Telefonieren ist nach wie vor anstrengend, die Auseinandersetzung mit medizinischen Themen ebenfalls. Und nicht zuletzt ist es ja auch so..was hier scheinbar so sachlich abgehandelt wird betrifft MICH und MEINE Gesundheit. Es geht nicht nur um irgendwelche Blutwerte , sondern um mich, um mein Leben und darum wie es für mich und für meine Familie weiter gehen wird …..emotionale Distanziertheit?..Fehlanzeige!! Die ist nur in Ansätzen möglich. Den Rest des Tages hab ich damit zu tun Untersuchungsergebnisse , Ängste und Sorgen wieder in den Hintergrund zu rücken. Sie auf einen entlegenen Platz in meinem Hinterkopf zu verbannen, damit das Leben wieder Einzug halten kann…
Ach, liebe Daniela……der Wolf lässt dich aber auch gar nicht mal zur Ruhe kommen 😦
Wie ich dir schon schrieb, scheint es immer wieder um seine „Aktivität“ zu gehen, um die Nebenwirkungen der Medikamente u.s.w.
Wie soll man denn so auch ein bisschen Entspannung und Abstand bekommen können….
Ich wünsche dir sehr, dass deine nächste Blutuntersuchung besser ausfällt!!!
Meine Lymphozyten sind inzwischen ja auch im Keller angekommen, soll lt. meinem HA aber hauptsächlich durch die Medikamente kommen ( weiß auch nicht, ob ich das glauben kann). Versuche jetzt mg – weise das Kortison noch weiter zu reduzieren, mal schau´n….
Meine Liebe, ich drück dich herzlich – hier durch´s Netz- und wünsche dir nächste Woche bessere Ergebnisse!!!
Milka
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Liebe Milka, ja…Entspannung ist uns beiden wirklich nicht vergönnt. Ich habe gestern merkwürdiger Weise eine Feder im Garten gefunden, wie es scheint von einem der Raubvögel die man hier sehr oft beobachten kann und die mich sehr beeindrucken. In der analytischen Psychologie stehen Federn für „Leichtigkeit“ und sich „Fallen lassen“…ich denke das ist es was wir momentan brauchen. Den Mut uns in die Situation hinein fallen zu lassen. Ich drücke uns beiden die Daumen, dass uns das gelingt. Ich wünsch Dir viel Erfolg beim Abdosieren des Cortisons und schicke Dir eine liebe Umarmung zurück, Deine Daniela
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Immer ruhelos, der Wolf, immer auf Tarnung bedacht. Atypische Werte, widersprüchliche Ergebnisse, getarnt als Hinweise auf Diagnosen, die man gar nicht hat, falsche Behandlung, falsche Medikation, Unsicherheit, Verzweiflung. Wie gut, wenn man einen Arzt hat, der über Erfahrung und Weitblick genug verfügt, das alles einzuordnen und nicht reflexartig handelt.
Ich wünsch dir alles Gute.
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Trefflich beschrieben, liebe Caro……genau so ist er, der „Wolf“ …. er hält sie irgendwie alle zum Narren
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