Impulse für ein natürliches Leben
“ Du wirst die Welt niemals richtig genießen bis nicht das Meer durch Deine Adern fließt, Dich der Himmel zudeckt und die Sterne Dich krönen“
-Thomas Traherne-
Ich stehe am Strand und in der Ferne kann ich seine Präsenz erahnen. Rubjerg Knude Fyr, dieses Beispiel an Tapferkeit, dieser Leuchtturm, der zum Wahrzeichen Nordjütlands geworden ist, dieser Gigant, der sich so viele Jahre tapfer dem Meer entgegen gestellt hat. Unermüdlich hat er in stürmischen Nächten sein Licht den Schiffen entgegen gehalten, denjenigen versucht die Richtung zu weisen, die in der tosenden Nordsee hoffnungslos die Orientierung verloren haben.
Fast kann ich sie spüren, die Seelen, die in der gewaltigen Kraft der brechenden Wellen ihr Leben gelassen haben. In meinem Inneren tauchen Bilder auf, von stolzen, gewaltigen Schiffen, die trotzig versuchen sich der unbezwingbaren Kraft des Meeres zu entziehen und die dennoch unter ächzen und stöhnen zerbrechen und alles Leben mit sich in die Tiefe reißen.
Und gleichzeitig spüre ich die lebendige Kraft der See, diese Fülle an Leben, die sie beherbergt und täglich neu hervorbringt.
Den Tod bringend, das Leben erzeugend, dem Menschen Ehrfurcht gebietend. Vollkommen und ganz in ihrem Sein, ist die Nordsee für mich immer wieder vollendeter Ausdruck schöpferischer Kraft und Schönheit, Sinnbild der menschlichen Seele. In ihrer Gegenwart kann ich spüren, was im Alltag so oft verloren geht. Für kurze Augenblicke kann ich fühlen, dass die Trennung zwischen Leuchtturm und Meer, zwischen Mensch und Natur, zwischen Schöpfer und Geschöpf lediglich von begrenzter Dauer ist. Eine Illusion, die früher oder später an Bedeutung verlieren wird. Hier gelingt es mir für kurze Augenblicke alle Angst loszulassen, tief in meinem Innersten zu fühlen, dass die Rückkehr zum Ursprung keine Bedrohung sondern letzte Erfüllung ist…..ich bin zuhause…..
Epilog:
Seit 120 Jahren lässt Rubjerg Knude Fyr, auf einer gewaltigen Wanderdüne an der dänischen Nordseeküste stehend, seinen Blick über das Meer schweifen. Doch die Natur holt sich zurück, was ohnehin zu ihr gehört. Durch Wind, Wetter und die Gewalt der See wurde über Jahrzehnte hinweg das Erdreich zwischen Knude Fyr und der Nordsee abgetragen, so dass das Wahrzeichen Nordjütlands in den Abgrund zu stürzen drohte. Noch einmal gelang es, den „alten Herrn“ seinem Schicksal zu entreißen und ihn vor dem Zugriff des Meeres zu schützen. So konnten findige Ingenieure den 700 Tonnen schweren Koloss mittels monströser Hydraulikpressen in die Luft hieven und ihn im Schneckentempo auf Schienen ins Landesinnere ziehen. Am 22.10.2019 wurde Rubjerg Knude Fyr um rund 70 Meter landeinwärts verschoben. Rund 30 Jahre Ruhe sind diesem Mahnmahl der Vergänglichkeit nun vergönnt, bis ihn die Urgewalten, die er so tapfer zu besiegen suchte, endgültig zu sich nehmen werden.
Tolle Bilder, Danke!
Liebe Grüße, Reiner.
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Ich hab Dir zu danken 😊🙏😊..ganz liebe Grüße zurück , Daniela 😊🙋♀️
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Sehr schöne Bilder Daniela, man hat unwillkürlich das Meeresrauschen im Ohr.
Liebe Grüße zu dir,
Nati
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Dankeschön, Nati…ja, ich bin irgendwie auch sehr in die Erinnerung eingetaucht und fühle mich gerade der Nordsee sehr nah😊..Schön, dass auch Du das Meer rauschen hören kannst😊
Liebe Grüße zurück zu Dir,
Daniela
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Lieben Dank Daniela. 🍀💕
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Sehr schöne Bilder und eine interessante Geschichte vom „verrückten“ Leuchtturm.
Liebe Grüße
Hedwig
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Dankeschön, liebe Hedwig…freut mich sehr dass der Beitrag Dir gefällt 😊…liebe Grüße, Daniela
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