Unendlichkeit

„Wie wir mitten im Leben vom Tode umfangen sind, so müsst ihr jetzt auch ganz fest überzeugt sein , dass wir mitten im Tode vom Leben umfangen sind“

-Johann Calvin-

Der Rotmilan ist hier bei uns im Tal eigentlich kein seltener Vogel. Genau genommen begegnet er mir nahezu täglich und seit wir hierhergezogen sind, begeistern mich seine virtuosen Flugmanöver sowie seine langgezogenen und immer etwas wehmütig klingenden Rufe. Bereits vom ersten Tag an war ich beeindruckt von diesen kraftvollen, stolzen Vögeln, haben sie mir doch so viel über meine Sehnsucht nach Freiheit erzählt.

Und dies wohl nicht umsonst, denn Greifvögel haben einen hohen symbolischen Charakter. Sie stehen für Mut und Stärke, für das Leben, den Tod und damit nicht zuletzt auch für die Unendlichkeit.

Zugegeben, zu Beginn unserer Zeit hier, war es eher schwierig für mich diese Freiheit zu genießen. Ein wenig verloren bin ich mir vorgekommen, in einer Natur die mir um so vieles ursprünglicher erschien, als diejenige, die ich von meinem früheren Wohnort her gewohnt war. Ja, fast gar ein wenig Angst hat sie mir gemacht, diese grandiose Natur, in deren Weite und Abgeschiedenheit ich mich zunächst nicht wirklich geborgen fühlen konnte.

„Sich verloren fühlen im Leben, weil man dem Tod begegnet ist“, so lässt sich das innere Befinden, welches ich mit hierhergebracht habe, wohl am ehesten beschreiben. Den Tod wieder vergessen, ihn aus meinem Leben verbannen, wieder festen Boden unter den Füßen spüren, Sicherheit gewinnen. Das war mein Wunsch, das erklärte Ziel, welches ich mit diesem Umzug verfolgt habe.

Dass es schlussendlich völlig anders kommen sollte, das habe ich zu diesem Zeitpunkt nicht einmal annähernd geahnt. Geradezu Lichtjahre war ich davon entfernt mir vorstellen zu können in welch vielfältiger Form der Tod mir hier noch begegnen sollte.

Da waren die Nachwehen der schweren Lungenbeteiligung und der darauffolgenden Chemotherapie die ich gerade hinter mir hatte, der gleichzeitige Verlust meiner Schwiegereltern, die darauffolgende onkologische Diagnose, mit der ich alleine gelassen wurde, die Pandemie beim gleichzeitigen Auftreten eines Immundefektes und viele „kleine Tode“, die es in diesem Zusammenhang zu sterben galt. All dies hat mich dem Tod und meiner Angst vor demselben näher gebracht, als ich es mir in meinen schlimmsten Träumen jemals hätte vorstellen können. Aber irgendwann, als ich am aller tiefsten Punkt angelangt war, es einfach kein Ausweichen und kein Entrinnen mehr gab, da wurde ich wohl auch über diese Angst hinausgetragen.

Um keine Missverständnisse entstehen zu lassen, ich möchte den Tod keineswegs verharmlosen oder schon gar nicht möchte ich ihn verherrlichen.

Im Gegenteil, ich habe großen Respekt vor ihm. Oder besser gesagt, ich habe Angst vor dem Weg, der mich irgendwann in seine Arme führen wird. Denn ich weiß, er bringt Leiden mit sich, immer und ausnahmslos. Ich habe für mich ganz persönlich verstanden was Leiden bedeutet, ganz gewiss. Und blicke ich heute hinaus in die Welt, in die Natur, dann sehe ich, dass alle Wesen leiden. Am Leben und früher oder später auch, wenn es darum geht das Leben dem Tod zu überlassen. Und weiß Gott, ich wünschte ich könnte es ändern.

Und dennoch, so unerträglich es mir oftmals erscheint, dieses Leid mit anzusehen zu müssen, es ertragen zu müssen, in gewisser Weise ergibt es heute sogar Sinn für mich. Denn ohne die Angst vor dem Tod, würde es wohl kaum den aufrichtigen Wunsch nach Leben geben.

Die Angst …….Ja, sie ist demnach geblieben, und doch hat sie sich gewandelt. Aus der Angst vor dem eigenen Tod ist ein Verständnis für den Tod als Teil des Lebens geworden. Entstanden ist der brennende Wunsch das Leben als Ganzes, als grandioses Zusammenspiel von leben und sterben zu begreifen und es in seinem gesamten Ausdruck zu würdigen. 

Heute weiß ich, dass das Leben weiter gehen wird, eines Tages auch ohne mich. Ich habe gelernt mich als kleinen Bruchteil des Lebens zu begreifen, mich selbst als bedeutend und gleichzeitig unbedeutend zu erleben. Und höre ich heute den Ruf des Milans, dann macht mir die Freiheit, welche in diesem Verständnis liegt, und welche er so unermüdlich verkündet, keine Angst mehr.

Blicke ich in sein stolzes Gesicht, dann sehe ich den Tod und das Leben gleichermaßen und so manches Mal ist mir, als könne ich in der Wehmut seiner Rufe, das Flüstern der Natur, welches von der unermesslichen Weite der Unendlichkeit des Lebens erzählt, geradezu hören.

In solchen Momenten bin ich einverstanden. Einverstanden damit, dass irgendwann die Grenzen zwischen mir und der Natur wieder verwischen werden. Und dies schenkt mir Geborgenheit. Eine Geborgenheit die paradoxerweise geboren wurde aus dem Verlust jeglicher Sicherheit und die mir gleichzeitig zu einer ungeahnten Freiheit verholfen hat… Ja, die Rufe der Milane, ich werde sie wohl niemals vergessen, sie für immer tief in meinem Herzen bewahren

Epilog:

Leiden ist universal und wird sich niemals vollständig aus dem Leben verbannen lassen, da es letztlich dem größten aller Zwecke dienlich ist, das Leben als Ganzes zu schützen, ja schlussendlich seinen Fortgang zu sichern. Als Menschen, denen uns die Fähigkeit zur Reflexion mitgegeben wurde, sehe ich uns jedoch in der Verantwortung Leiden zu differenzieren, zu unterscheiden an welchen Stellen es von Natur aus gegeben und damit notwendig ist und wo es unnötigerweise und durch Menschenhand verursacht wird. Wir sind es die Verantwortung zu tragen haben, dafür dass das Leben Bestand hat

Rotmilane sind bei uns keine Seltenheit. Noch nicht!! Aber auch sie sind bedroht durch Menschenhand. Oftmals durch Unwissenheit, unreflektiertes Handeln. Dadurch, dass der Mensch verlernt hat sich als Teil der Natur zu verstehen. Blicke ich im Sommer über die ausgedehnten Maisfelder hier im Tal, dann stimmt mich dies traurig, weiß ich doch, dass diese den Rotmilanen die so dringend benötigten Nahrungsquellen unzugänglich machen, sie ihrer Lebensgrundlage berauben. Und hätte ich einen Wunsch frei, so wünschte ich mir, dass bald andere Lösungen gefunden werden können. Lösungen, die Mensch und Tier gleichermaßen das Überleben sichern und zusätzliches Leid verhindern können

Überraschungen…..

„Ich hab noch nie ein Foto gemacht, wie ich es beabsichtigt hatte. Sie sind immer schlechter oder besser

-Diane Arbus

Sehr beruhigend, dass es anderen auch so geht!!!!!😅… Dieses Mal hat es geklappt, ich hab tatsächlich so etwas wie ein Bokeh hinbekommen. Jetzt sollte ich nur noch wissen WIE ich es hinbekommen habe…🤭😂😉

….egal, Hauptsache Spass!!!!

Und um die Unwissenheit noch auf die Spitze zu treiben, wen haben wir denn da vor die Linse bekommen? Sumpf-oder Weidenmeise? Wer weiß Rat und kann dem armen Ding aus der Identitätskrise helfen? 🙃 😂😉

Glück

„Glück ist das einzige was sich verdoppelt, wenn man es teilt“

-Albert Schweitzer-

hier kommt mein Glücksmoment des gestrigen Tages……

No more words needed……. 😊 😊 😊

Freude

„Aufgabe des Lebens, seine Bestimmung ist Freude. Freue Dich über den Himmel, die Sonne, über die Sterne, über Gras über Bäume, über die Tiere und die Menschen“

Leo Tolstoi-

Die Temperaturen tagsüber sind wieder in einem moderaten Bereich und die Nächte hier im Tal tatsächlich bereits recht kühl. Früh morgens und in den Abendstunden liegt sogar schon ein Hauch von Herbst in der Luft und …tarrra !! Was soll ich sagen, unser Garten ist schlagartig wieder zum Leben erwacht. Im Moment kann ich eine Hand voll junger Blaumeisen, ein Gartenrotschwänzchen, mehrere Amseln und eine gefühlte Million Spatzen hier beobachten… das Leben hat mich wie wieder, ich bin happy😃

Epilog:

In solchen Momenten stimmt mich der Gedanke unser Haus hier, im April nächsten Jahres , verlassen zu müssen traurig. Eine solche Artenvielfalt, wie wir es hier im Garten erleben durften, wird in einem städtischen Garten kaum zu erreichen sein. Und wenn, dann bedarf es sicherlich langer Vorarbeiten und einer guten Potion Geduld.

Jedoch tröstet mich der Gedanke, dass es vielleicht gelingen kann, ein bisschen etwas von dieser tiefen Liebe zur Natur, die hier in mir geweckt wurde, in das städtische Umfeld hinein tragen zu können. Ich hoffe es wird gelingen

Wandel

Wir haben Angst vor dem Tod, wir haben Angst vor der Trennung, wir haben Angst vor dem Nichts. Wenn wir aber tief schauen, erkennen wir den unaufhörlichen Wandel der Dinge und verlieren allmählich unsere Angst.

-Thich Nhat Hanh-

Als ich heute früh bei meinen Eltern eingetroffen bin hat sich mir ein Bild des Friedens dargeboten. Ich möchte nichts beschönigen, denn weiß Gott, es ist nicht immer so. Demenz in all ihren Erscheinungsformen ist eine grausame Erkrankung. Der sukzessive Verlust der eigenen Identität, der zunehmende körperliche Verfall ist schwer zu ertragen. Für die Betroffenen selbst ebenso sehr wie für das Umfeld und bei weitem nicht immer verläuft dieses Ertragen, harmonisch, leise, ohne Schmerz…

Aber heute, heute war es gut. Als ich angekommen bin saß unsere liebe Marga, bei meinem Vater im Zimmer und gemeinsam haben sie eine Sportübertragung im Fernsehen angesehen. Zufriedenheit mit der Situation, wie sie in diesem Moment gerade war…ja, das hab ich in beiden Gesichtern gelesen, die Gemeinschaft, ihr Miteinander wahrgenommen.

Für mich ein echter Glücksmoment, weiß ich doch wie schwer es alle Beteiligten hier im Haus oftmals haben. So oft kann ich die Anspannung, die Trauer, den Schmerz in ihren Augen sehen. Und nicht selten auch den mehr oder weniger unterdrückten Ärger, der den Wunsch beinhaltet, all das Leid nicht mehr ertragen zu müssen. Ärger der oftmals nur schwer zurückgehalten werden kann, der andere Wege braucht, der das Gespräch sucht, um sich entladen und in Trauer verwandeln zu können.

Und dennoch ist es immer wieder auch schön, das Miteinander erleben zu dürfen. Die Tatkraft, die unsere Helferinnen hier an den Tag legen, erfahren zu dürfen. Immer wieder bin ich tief berührt angesichts der Hilfsbereitschaft, die sie uns entgegen bringen, von der Freundlichkeit und der Wärme die sie uns schenken, auch wenn das Leben und die Arbeit hier bei uns hart und voller Entbehrungen für sie ist. Hart, nicht nur weil die Pflege eines schwerkranken Menschen seelische und körperliche Schwerstarbeit bedeutet, sondern auch weil sie zudem fernab von ihren Lieben, in einem fremden Land, ohne die Sprache ausreichend zu verstehen, weit entfernt von ihrem eigenen Zuhause, ihrem eigenen Leben sind.

Ja, ich genieße es mit dem obligatorischen „Willst Du einen Kaffee“ von Marga begrüßt zu werden. Freue mich über das „Hoi, bischt Du au Do“ von Seiten meines Vaters. Auch dann noch, wenn es bereits das Dritte ist, da er die ersten beiden Begrüßungen bereits wieder vergessen hat, weil mir schmerzlich bewusst ist, dass der Tag nicht mehr fern ist, an dem er auch mich vergessen haben wird. Und ich bin froh zu sehen, dass meine Mutter ausreichend Entlastung erfährt, um im Sessel zu sitzen und sich erholen zu können.

In solchen Momenten bin ich dankbar, dass wir den Schrecken der Erkrankung, auch wenn wir ihn nicht ungeschehen machen können, zumindest miteinander teilen können.

Dann sitze ich auf unseren frisch gestrichenen Gartenstühlen, auf der neuen Holzterrasse, trinke den Kaffee den Marga mir in die Hand gedrückt hat und spüre, der Schwere der Situation zum Trotz, tatsächlich so etwas wie Zufriedenheit.

Epilog:

Der Garten hat während der vielen Jahre meiner Abwesenheit andere Formen angenommen, und er wird sich auch jetzt wieder verändern. Manchmal tut es weh, Veränderungen vorzunehmen, sie zuzulassen. Aber wenn ich hier sitze, dann tauchen plötzlich Erinnerungen an längst vergangene Tage auf, vermischen sich wie Glitzersteine mit dem „Hier und Jetzt“ , werfen ein ganz besonderes Licht auf diesen Ort, der mir so vertraut ist. Dann sehe ich mich gemeinsam mit meiner Großmutter im Gemüsegarten, der sich früher am selben Platz befand wie nun unsere neue Holzterrasse. Ich sehe, wie ich mit Begeisterung gemeinsam mit ihr Erbsen und Bohnen aus den getrockneten Hülsen zupfe, spüre die Sonnenstrahlen von damals heute auf meiner Haut.

Fast scheinen die Grenzen zwischen Raum und Zeit für einen Moment zu verwischen…ich bin zuhause …im „Hier und Jetzt“ …..in mir!!!!

Abenstunden….

„Wir brauchen viele Jahre, bis wir verstehen wie kostbar ein Augenblick sein kann“

.Ernst Ferstl-

Abendstunde am Sonnenblumenfeld… Euch allen ein wunderschönes Wochenende🙋😘😘

Tanzen……

„Der Tanz ist eine der perfektesten Formen, um mit der unendlichen Intelligenz in Kontakt zu kommen“

-Paulo Coelho-

Wusstet ihr, dass Bienen nicht nur fleißig sind, sondern gerne auch mal ein flottes Tänzchen auf´s Parkett legen? Ja, Bienen können tanzen!!!! Genau genommen verständigen sie sich untereinander mittels einer besonderen Art des Tanzes, dem sogenannten Schwänzeltanz. Sie helfen sich auf diese Weise gegenseitig an die besten Ressourcen zu gelangen.

Tanzend berichten sie ihren Artgenossen darüber, dass eine Nahrungsquelle gefunden wurde, um was für eine Nahrungsquelle es sich handelt, ob diese ergiebig und qualitativ hochwertig ist und in welche Richtung geflogen werden muss, um an die gefundene Nahrungsquelle zu gelangen. Ist das nicht mehr als erstaunlich? Sie wissen, dass Überleben nur Hand in Hand gelingen kann. Ich sag`s ja immer….von der Natur können wir viel lernen!!!!!!

Epilog:

Ungefähr die Hälfte der mehr als 500 bei uns heimischen Wildbienenarten sind vom Aussterben bedroht. Dabei sind sie für die Natur und damit auch für uns unersetzlich. Sie tragen die Pollen von Blüte zu Blüte, sorgen dafür, dass es grünt und blüht und sichern uns dadurch unsere Nahrungsquellen.

Tipps und Tricks wie wir unsere kleinen Helfer an die Hand nehmen und mit ihnen durchs Leben tanzen können gibt`s unter anderem hier :

https://www.mdr.de/brisant/ratgeber/bienen-retten-100.html

Viel Spass beim Stöbern!!!!!!😊🙋

Kleine Wunder

„Alles in der Welt ist merkwürdig und wunderbar für ein paar wohlgeöffnete Augen“

-Jose`Ortega Gasset-

Noch sind keine Wunder vollbracht, aber die ersten Schritte zur Spielwiese für Insekten im elterlichen Garten sind getan. Von üppig noch keine Spur, aber die ersten Blümchen haben ihre Blüten geöffnet und genau wie gewünscht, die ersten Besucher angezogen. Ich genieße es, einfach nur da zu sitzen und zu schauen, wer sich da in der Zwischenzeit im frisch angelegten Staudenbeet so alles tummelt.

Ich freu mich an jedem kleinen Freund, der mir hier einen Besuch abstattet, an der Vision hier inmitten der Stadt, der Natur ein Stückchen dessen, was sie mir geschenkt hat, zurück geben zu können. Ich empfinde es als Erfüllung meiner Lebensgeschichte, dass ich hier auf diesem Stückchen Erde das Vermächtnis meiner Eltern und Großeltern weiterleben, sich weiterentwickeln lassen kann.

Und nicht weniger wie die Hummeln am argentinischen Eisenkraut erfreut mich das Resümee meiner Mutter. Ihrer Generation entsprechend hatte sie bislang andere Vorstellungen vom Gärtnern und das Loslassen, die Übergabe ihres geliebten Gartens an die nächste Generation, ist ihr nicht leicht gefallen.

Doch nun hat auch sie Freude am weiß gestrichenen Gartenzaun, dem schwedenroten Gartenhäuschen, den ersten Stauden die langsam Fuß fassen und den Garten wieder zum Leben erwecken.

„Es sieht schön aus , die Pflänzchen sind noch ganz frisch und zart, aber es sieht aus wie in einem Bauerngarten…“ so ihre Worte.

Ja…..“ back to the roots“ in jeglicher Hinsicht, denke ich mir dann. Der Garten gedeiht, im Innen wie im Außen. Oder anders formuliert, der (Tochter) -Apfel fällt doch nicht ganz so weit vom ( Mutter) -Stamm wie lange Zeit angenommen. Auch wenn die Triebe der Jungen vielleicht in mancherlei Hinsicht nicht immer ganz dieselben sind, wie die der Alten 😊😉

Epilog:

Wusstet ihr dass, man Hummeln am Popo erkennen kann? Der Allerwerteste unserer hübschen Steinhummel hier ist leuchtend Rostrot gefärbt, so dass sie leicht zu erkennen ist. Die Männchen tragen zudem noch einen niedlichen gelben Haarbüschel zwischen den Augen und ihr samtiger schwarzer Pelz ist von gelben Streifen durchzogen.

Steinhummeln sehen übrigens nicht nur bezaubernd aus, sie sind auch äußerst friedliebend. Selbst große Völker dulden einen Blick in`s Nest, welches (wie der Name schon sagt ) gerne unter Steinhaufen oder in Mauern angelegt wird. Und sie lieben das frisch angepflanzte argentinische Eisenkraut in unserem Garten

Aber Obacht, wie der Schwabe sagt…..

Nicht überall wo „Insektenfreundlich“ drauf steht, ist auch tatsächlich „Insektenfreundlich“ drin. Was ich beim Kauf der Pflanze leider noch nicht wusste ist, dass es sich auch beim argentinischen Eisenkraut (ebenso wie beim Schmetterlingsflieder) um einen Neophyt handelt, um eine Pflanze also, die ihrem Ursprung nach aus fremden Gefilden stammt.

Zwar machen diese Pflanzen ihrem Insektenfreundlichen Ruf alle Ehre, da sie tatsächlich eine magische Anziehungskraft auf Schmetterlinge und CO haben. Jedoch haben Neophyten leider auch die Eigenschaften einheimische Pflanzen zu verdrängen, was auf lange Sicht das biologische Gleichgewicht in´s Wanken bringen und damit zur Gefahr für die Artenvielfalt werden kann….

Oh, Oh,… da hab ich wohl noch einiges zu lernen. Aber man wächst ja bekanntlich mit seinen Aufgaben😏

Sinn

„Sieht der Mensch der Wahrheit furchtlos in`s Auge, dann erfasst er, dass sein Leben nur den Sinn hat, den er ihm selbst gibt, indem er seine Kräfte entfaltet; indem er produktiv lebt.

Erich Fromm-

An manchen Tagen fühle ich mich mutlos. Da hat mich die letzte Welle geradezu „ weichgespült“ zurück gelassen. Offen, ungeschützt sickert alles zu mir durch und ich empfinde eine tiefe Hoffnungslosigkeit. Mutlosigkeit angesichts der Geschehnisse die derzeit mein Leben, unser aller Leben, bestimmen.

Wo nur bleibt der Sinn in allem, wenn die Welt wohin ich nur schaue, von Leiden, Sterben und Tod bestimmt ist.

Klimawandel, Hitzewellen, Artensterben, Krieg, die Krankheit meines Vaters, meine eigene Erkrankung …..All dies nimmt mir die Luft zum Atmen. Wohin ich nur schaue entsteht in mir das Gefühl, dem allem nichts entgegen setzen zu können.

Und dann stehe ich morgens auf und erinnere mich plötzlich an den Sternenhimmel des Vorabends. Daran, dass es ein Ziel in meinem Leben gibt, eine Aufgabe der ich mich stellen möchte und plötzlich weiß ich wieder, dass der Sinn des Lebens einzig und allein darin besteht, jeden Tag die bestmöglichste Antwort darauf zu finden, was das Leben gerade bietet.

Meine Antwort des gestrigen Tages auf die lähmende Hitze: Eine Stunde am Wasser, bei den Kormoranen. Dies hat genügt, um mein Herz ganz weit werden zu lassen, um mich heute früh an den Sternenhimmel des gestrigen Abends zu erinnern…Des Sinns genug? Ja, zumindest für heute!!!!!

Epilog:

Die Antworten die wir täglich geben können, können so vielfältig sein. So vielfältig wie das Leben selbst. Auch wenn es manchmal so schwer fällt dies zu erkennen. Die Natur bewusst und achtsam zu genießen, ihr nahe zu sein, ist für mich persönlich ein wichtiger Schritt in Richtung Nachhaltigkeit. Denn nur was wir aus ganzem Herzen lieben, sind wir auch bereit aus ganzem Herzen zu schützen. Gestern war meine Antwort auf die Hitzewelle , die mich lähmt und mein Tun auf die frühen Morgen-und Abendstunden begrenzt, ein Ausflug ans Wasser. Heute war meine Antwort ein bewusster, Tier-und Umweltfreundlicher Einkauf im Drogeriemarkt, sowie ein halb-veganer Zwetschgen- Datschi, den ich gebacken habe und später genießen werde…keine riesen Schritte, scheinbar unbedeutend. Für mich aber Grund genug mein Leben als sinnvoll zu betrachten. Ich bin zufrieden!!!!

Fieber

„Die Erde hat Fieber – und das Fieber steigt.“ 

(Albert ‚Al‘ Gore)

……ohne weitere Worte…..

…nur eines sei gesagt. Unser Garten lebt, für gewöhnlich!!!! Aber heute, heute war es totenstill hier bei uns.

Kein Vogelgezwitscher weit und breit. Gruselig!!!!

Bitte vergesst unsere Gartenvögel nicht. Bereits vor Jahren beklagte unsere Tierärztin, dass die Vögel vor Hitze aus den Nestern fallen, Jungvögel qualvoll verdursten, geschwächt zu ihr in die Praxis gebracht werden.

Wer einen Garten oder Balkon hat kann mit einer Vogeltränke erste Hilfe leisten …… Unsere kleinen Freunde werden es uns danken!!!!!

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