Impulse für ein natürliches Leben
Endlos, ja so hätte ich ihn mir gewünscht, diesen Sommer im Jahr 2003. Einfach wunderbar war er!!!
Herrliche Tage voller Sonnenschein, die angefüllt waren mit all den Dingen, die ich so sehr geliebt habe. Das tolle Wetter in vollem Umfang auskostend fuhr ich bald täglich mit dem Fahrrad die 15 km bis zu meiner Arbeit, die mir damals so viel bedeutet hat. War mir dies aus irgendwelchen Gründen einmal nicht möglich, so bin ich in den Abendstunden, wenn es allmählich kühler wurde, ausgiebig zum Joggen gegangen.
Gemeinsam mit meiner Familie und meinen Freunden genoss ich das stabile Sommer-Hoch, das geradezu perfekt zu meinem inneren Hochgefühl und meiner körperlichen Vitalität, die ich doch so lange vermisst hatte, zu passen schien.
Eigentlich hätte man meinen können, es sei alles in bester Ordnung, wären da nicht immer wieder diese Leistungsknicks gewesen, die mich irgendwie in unguter Weise an die schlechte gesundheitliche Verfassung der vergangenen Jahre erinnert hätten.
Irgendwo, ganz tief unten vergraben, waren Sie schon noch präsent, die Erinnerungen an diese ersten „Aussetzer“. Daran wie es gewesen war, als mein Kopf mir von einem auf den anderen Tag den Dienst versagt hat. Nein, ganz vergessen hatte ich sie nicht, die befremdeten Blicke, wenn ich mich, als junge gesund wirkende Frau, etwas „merkwürdig“ verhielt, da mein Gehirn einfach nicht mehr in der Lage zu sein schien, dem Gesprächsfaden, meinem Alter entsprechend, angemessen zu folgen .
Aber diese Gedanken schob ich beflissentlich zur Seite. Darin war ich ja in der Zwischenzeit zum „Weltmeister“ geworden, hatte ich doch bereits schon so viele Krankheitsschübe hinter mich gebracht, dass es ein leichtes für mich war einige, kleinere „Ausfallerscheinungen“ einfach „weg“ zu ignorieren.
Nicht nur, dass ich mich bereits daran gewöhnt hatte, dass mein Kopf an vielen Tagen nur auf Sparflamme arbeitete. Auch hatte ich aufgrund meines beruflichen Hintergrundes meine „unerklärliche“ Erkrankung zum Anlass genommen mich intensiv mit mir und meinen „Macken“ auseinanderzusetzen . Was ich anderen immer wieder empfohlen hatte, so dachte ich mir, gelte nun eben auch für mich. Und so hatte ich zu diesem Zeitpunkt, im Rahmen einer psychotherapeutischen Behandlung, bereits gelernt mich mit meiner Erkrankung (von der eigentlich keiner mir sagen konnte wie sie hieß!!!) anzufreunden. Mit ihr „umzugehen“, sie „anzunehmen“ und mich auch mit meinen Schwächen und Ausfallerscheinungen zu akzeptieren.
Ganz so wie es immer und überall von mir erwartet wurde. Braves Mädchen!!!! Ein Fehler, der mir jetzt , wenn ich Jahre später auf meine Geschichte zurück blicke, nicht nur einmal zum Verhängnis hätte werden können
Und trotzdem, die Akzeptanz der Situation ließ mich zumindest diesen einen, letzten Sommer in vollen Zügen genießen. So sehr, dass ich heute noch voller Wehmut an die Freiheit zurück denke, die mir zum damaligen Zeitpunkt gegeben war.
Es war einfach herrlich, so vollkommen unbeschwert, so leicht hat es sich angefühlt, wenn ich jetzt in meiner Erinnerung auf diesen Sommer zurückschaue. Ich war so absolut zufrieden mit mir und meiner Lebenssituation, war innerlich so angefüllt mit unzähligen Ideen, Vorstellungen und Hoffnungen für die Zukunft und gleichzeitig war ich so glücklich und zufrieden mit dem was mir in diesem Moment gegeben war.
Ja, es lässt sich nicht anders sagen, es war ein besonderer Sommer. Besonders vor allen Dingen deshalb , weil es der letzte sein sollte, den ich in dieser Art erleben sollten. Danach sollte alles anders sein. Niemals mehr sollte es so werden wie es in diesem Sommer war.
Hätte ich zum damaligen Zeitpunkt bereits gewusst was das Leben noch alles für mich bereit halten würde, ich weiß nicht ob ich es ertragen hätte . Wie gut es doch ist, dass es uns Menschen nicht vergönnt ist in die Zukunft zu schauen….
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