Impulse für ein natürliches Leben
Zumindest jetzt gerade, für diesen einen Augenblick. Ja, wieder einmal habe ich ein Inselchen erwischt. Ein Stück Land, ein Stückchen festen Boden unter den Füßen, auf dem sich meine Seele ausruhen kann..
Die zweite Rituximab- Infusion liegt nun 2 Wochen hinter mir und ganz allmählich scheint sich mein Zustand zu verbessern. Ich habe 3 Nächte lang durch geschlafen. Kein stundenlanges „Wach im Bett liegen“, keine kribbelnden Gliedmaßen, keine Unruhezustände, kein Nachtschweiß, keine Schmerzen, keine Übelkeit, kein sonstiges „Gedöns“….was für ein Gefühl, ich kann es selbst kaum glauben….
Nein, gesund geht noch immer anders, stabil bin ich nicht!!! Aber ich spüre wie die Leistungsfähigkeit zurück kehrt, die Quälerei weniger wird, die Zeiten in denen ich mich besser fühle mehr werden. Und ich freue mich so ungemein daran, wieder ganz alltägliche Dinge tun zu können.
Man möge mich ruhig für ein bisschen für verrückt halten, aber selbst die Dinge die mir früher lästig waren, werden heute zum Fest…. Ja, ich genieße es in der Tat die Toiletten zu putzen, einen Staubsauger ( wenn auch nur sehr kurzfristig) in der Hand zu halten, das Haus Stück für Stück vom Staub zu befreien..
Mir ist als ob mit ich mit jedem Flecken, den ich hier im Haus von Schmutz und von Unrat befreie auch ein Stück meiner Seele befreie..geradezu frei wasche von Anspannung, Schmerz, von Trauer und Angst….
Mein Körper beginnt sich ganz allmählich zu erholen und in ersten ( mehr als sanften) Yogaübungen lösen sich auch hier und da nach und nach Verspannungen.
Es tut so gut meinen Körper zwischendurch auch wieder mal anders spüren zu können, nicht nur im Aushalten , im Ertragen, im Unterdrücken von Schmerz und Leid….
Auch meine Meditationspraxis habe ich auch wieder aufgenommen und in der bloßen Wahrnehmung meines Atems spüre ich an manchen Tagen so viel Ruhe wie schon lange nicht mehr…
Schön ist es , dieses Bild das sich mir da zeigt. Tief in meinem Inneren, sicher und geborgen liegt es da, mein „Inneres Kind „ …frei beweglich und zugleich schützend umsorgt. In zarten Farben, lebendig und voller Kreativität, genau so zeigt es sich mir …dann wenn mein Geist in der Stille der Meditation zur Ruhe kommt.
Verschwindend klein erscheint mir da die Wunde die mir die Erkrankung (mit allem was dazu gehört) in den vergangenen Wochen, Monaten, ja Jahren, geschlagen hat. Wenngleich ich mir bewusst bin, dass sie da ist… dass sie tief ist, dass sie weit hineinreicht in mein Innerstes.
Oh Ja, spüren kann ich sie, ich nehme ihre Ausläufer wahr die weit zurückreichen. So weit , dass sie manchmal sogar die frühen Jahre meiner Kindheit berühren.
Aber es ist okay!!! Ich spüre auch, dass ich einverstanden damit bin, dass es diese Wunde gibt. Ich kann fühlen, dass es in Ordnung ist, dass sie da ist. Es ist okay, dass sie einen Platz in meinem Herzen hat. In solchen Momenten fühle mich nicht bedroht durch ihre Anwesenheit, sie ist einfach nur ein Teil von mir…..
Ja, in der Tat .. ein Inselchen…ein kleiner Moment des „Einverstanden seins“ mit mir selbst, ein kleiner Moment des ganz tiefen Friedens, des ganz großen Glücks…Flüchtig sind sie, diese Momente. Aber ich genieße sie, aus vollem Herzen.
Mal sehen wie es morgen ist……
Dein Bericht macht mich sehr froh. Möge es zumindest für eine Weile so bleiben.
Wieviele Infusionen hast du noch?
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Danke , liebe Caro… auch dafür, dass Du mir immer wieder einen Platz auf Deinem Blog einräumst..Es war vorerst die letzte, aber es wurde nun dauerhaft auf Rituximab umgestellt. Der Termin für die nächste im Oktober steht bereits. Es gilt nun zu hoffen, dass es richtig gut anschlägt. Ganz sicher bin ich noch nicht, da noch immer der Morbus Waldenström im Raum steht. Das Rituximab wäre an dieser zwar die richtige Medikation, aber unter Umständen nicht ausreichend..Für Mitte Juni ist ein weiteres Gespräch mit der Uni geplant und eine weitere Knochenmarkspunktion vorgesehen…aber vorerst ist erst mal Ruhe im Karton und ich hab die Chance etwas zu Kräften zu kommen 😊…ich wünsche auch Dir alles Liebe und hoffe dass Du gut über die Runden kommst, die Zeiten sind ja für uns alle hart…
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Alles Gute für Dich und ganz bestimmt wird morgen noch ein besserer Tag.
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Ich danke Dir von Herzen und auch Dir einen wunderbaren Tag in diesen, doch für uns alle, nicht ganz einfachen Zeiten…
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Dankeschön
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Ach, liebe Daniela, ist das schön zu lesen. Ich drücke Dir weiterhin fest die Daumen, dass es weiter aufwärts bei Dir geht. Toi, toi toi!
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Danke liebe Hedwig, für die gedrückt en Daumen und dafür dass Du immer so tapfer mitliest. Auch Dir einen schönen Tag und bleib mir gesund…
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Ich freue mich für dich, dass es dir besser geht.
Liebe Grüße!
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Dankeschön, ich schick Dir liebe Grüße zurück…und auch Dir vielen Dank dafür, dass Du immer wieder mitliest..pass auf Dich auf und bleib gesund in diesen wirren Zeiten
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